Der Wrangelkiez in Berlin-Kreuzberg bekommt 12.5 tsd € vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für das Projekt Kiezgeschichten. Als eines von 30 Projekten wurde die Idee im Rahmen des Bundesprogramms der „Gesellschaft der Ideen“ für eine Konzeptförderung ausgewählt und hat damit die Chance, auf eine anschließende Umsetzungsförderung in Höhe von 200 tsd €.
Nada: “Riesen-Dank an Kreuzberg! Ganz viele Leute aus der Nachbarschaft haben online für die Kiezgeschichten beim Wettbewerb der Ideen abgestimmt und jetzt wurden wir für die Konzeptförderung vom BMBF aus über 1.000 Ideen ausgewählt. Wir freuen uns riesig, dass wir die Kiezgeschichten als Prototyp jetzt in den Wrangelkiez bringen können.“
Der Wrangelkiez in Berlin Kreuzberg steht bis heute für Widerständigkeit und Solidarität, aber auch für das gemeinsame Ringen und Aushandeln des Nebeneinanders von vielen, sehr unterschiedlichen Bewohner*innen. Er ist bis heute ein Ort verschiedener Nachbar*innen, deren Geschichten vom Ankommen und Bleiben-Wollen handeln und von umkämpften Orten und Räumen im Kiez.
Sigrun: „Wir wollen das Wissen über die Nachbarschaft aber auch über den Umgang mit Konflikten von Älteren und Jüngeren zusammenbringen. Da kann es ums Instandbesetzen und ums Erkämpfen von einem Park für alle gehen – den Görlitzer Park. Da geht’s aber genauso um die aktuellen Konflikte wie Spritzenfunde auf den Spielplätzen oder Lärm und Rauch und starke Vermüllung auf den Straßen. Haben wir hier schon seit dreißig Jahren würden die einen sagen, bringen wir heute mit ’ner App in Ordnung sagen vielleicht andere. Voneinander erfahren und lernen kann den Weg weisen.“
Das Projekt „Kiezgeschichten“ wird helfen, das Wissen der Generationen zu verbinden. Es wird heute hier Lebenden aufzeigen, wie aktivistische Interventionen den Kiez zu dem gemacht haben, was viele heute an ihm lieben. Das Projekt schafft neue physische und digitale Zugänge zu den Geschichten hinter den Orten und Menschen – in Form von Erfahrungsorten im Stadtraum und digital über eine App. Junge und ältere Nachbar*innen kommen dabei über eine gemeinsame Redaktion zusammen.
Die Konzeptentwicklung wird von einem Team beim Stadtprojekte e.V. vorangetrieben, dessen Mitglieder sich für eine emanzipatorische und sozial-ökologisch gerechte Stadtpolitik einsetzen. Folgerichtig ist das Projekt „Kiezgeschichten“ weiblich getragen und genauso digital wie analog. Die Initiatorinnen heißen: Sigrun, Christina und Nada und kommen aus der Instandbesetzen-Bewegung, der App-Programmierung und der Gemeinwesenarbeit.
Durch die Förderung der Konzeptphase besteht nun die Möglichkeit, schon bei der Planung im breiteren Rahmen über Generationen hinweg zusammenzuarbeiten. Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen sich per E-Mail zu melden: kiezgeschichten@stadtprojekte.org
Diese Pressemitteilung bezieht sich auf die Pressemitteilung „BMBF startet Ideenwettbewerb für Soziale Innovationen“ des Bundesministerium für Bildung und Forschung.